27.04.2010

KRC Genk (2) - Germinal Beerschot (0)

Cristal Arena (16850); Jupiler Pro League Play-Offs, Gruppe B; 25.04.2010

Den Abschluss unserer zweitägigen Tour bildete ein Besuch in der Cristal Arena in Genk, in der Region Limburg. Das Stadion ist Austragungsstätte des KRC Genk, welcher ausgeschrieben Koninklijke Racing Club Genk heißt. Der Verein wurde 1923 gegründet und 1988 durch die Fusion des THOR Waterschei mit dem KFC Winterslag gestärkt. Der Verein verbucht zwei Meisterschaften (1999, 2002), sowie fünf Pokalsiege. Interessant sind diverse Spieler, die im Laufe ihrer Karriere das Trikot des KRC trugen. Die bekanntesten sind hierbei: Steven Defour, Tordur Gudjonsson, Wesley Sonck, Logan Bailly, Orlando Engelaar und Didier Sokora.

Die Cristal Arena wurde 1999 eröffnet und bietet insgesamt Platz für 24.601 Zuschauer. In den Jahren 2002 und 2007 wurde das Stadion jeweils renoviert. Ab dem 01.07.2007 wurde das Stadion von Fenix-Arena in seinen jetzigen Namen umgewandelt. Der Name kommt von der belgischen Brauerei Cristal Alken, mit welcher der Verein einen Vertrag über fünf Jahre abgeschlossen hat.

Zum letzten Spiel der Gruppe B im Rahmen der Play-Offs der Jupiler League, war an diesem Tag die Mannschaft von Germinal Beerschot zu Gast. Der Ausgang der Gruppe war jedoch vorher schon entschieden. Genk führte die Gruppe souverän mit fünf Siegen aus fünf Spielen an und Beerschot hatte als dritter keine Möglichkeit mehr, den Ausgang der Saison mit einem Erfolg zu krönen. Nichtsdestotrotz gewann die Heimmannschaft eher schmeichelhaft und war keinesfalls überlegen. Insbesondere in der zweiten Halbzeit erspielte sich Beerschot mehrere hochkarätigen Chancen, die zum Teil aber dilletantisch ausgelassen wurden. Genk war dementgegen eher Effizient und nutzte die wenigen Möglichkeiten. Das 2:0 durch Yeboah war hierbei ein Sonntagsschuss aus 25 Metern, der aber mehr als sehenswert war (43.). Für das zwischenzeitliche 1:0 in der 38. Minute sorgte Camus per Elfmeter.

Mehrere Kneipen in den Inneräumen sorgen für ne lockere und gemütliche Atmosphäre am Stadion. Die Stimmung im Stadion war nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Der Support der Genker war jedoch konstant und gut anzuhören. Von Euphorie vor dem aufeinandertreffen mit dem ersten der Gruppe A war allerdings nichts zu spüren. Die übrigen Zuschauer im Stadion beteiligten sich bei keinen Wechselgesängen und wurden immer wieder ausgepfiffen. Die angereisten "Fans" aus Beerschot saßen gemütlich und teilnahmslos in ihrem Block.

Das Stadion ist aber schön anzusehen. Sofern Belgien und Holland den Zuschlag für die Austragung einer Weltmeisterschaft (Bewerbungen für 2018 und 2022 laufen)bekommen, soll das Stadion auf ca. 45.000 Plätze ausgebaut werden. Dies würde dann eine Gelegenheit für nen zweiten Besuch in Genk bieten.

Royal Football Club De Liege (2) - Royal Boussu Dour Borinage (5)

Stade du Pairay, Seraing (Liege) (ca. 800 n. off.); Exqi League; 25.04.2010

Der Royal Football Club de Liége trägt seine Heimspiele im Stade du Pairay im Bezirk Seraing aus. Der Verein wurde unter dem Namen FC Lüttich 1892 gegründet und wurde 1896 erster belgischer Meister. Nachdem man 1952 und 1953 zwei weitere Meisterschaften folgen und in den 1980er Jahren sogar mehrmals international vertreten war, kam man Anfang der 90er in erhebliche Zahlungsschwierigkeiten. Die Folge war zum einen der Abriss des Stadions und der Abstieg in die dritte Liga. So pendelt der Verein seither zwischen der zweiten und vierten Liga und glänzt eher durch Tradition als durch aktuelle Erfolge. Am ehesten wurde der Royal Football Club de Liége durch das sogenannte "Bosman-Urteil" bekannt, welches aufgrund der Verkaufsverweigerung von Jean-Marc Bosman nach Ende seines Vertrages 1995 gefällt wurde. Der europäische Gerichtshof hat damals entschieden, dass Spieler innerhalb der europäischen Union nach Ablauf ihres Vertrages ablösefrei wechseln dürfen.

Wie bereits erläutert, trägt der RFC Lüttich seine Heimspiele im Stade du Pairay im Stadtteil Seraing aus. Das ursprüngliche Stade Velodrome de Rocourt wurde 1990 abgerissen und musste einem Kino weichen. Zwischenzeitlich spielte man dann im Stade de la rue Gilles Magnée, welches aber zum einen nur knapp 2.500 Plätze bot, und durch eine sich zwischen dem Spielfeld und den Zuschauern befindliche Tartanbahn auch eher unakzeptiert war.

Das Stade du Pairay bietet Platz für 6.820 Plätze, mit einem Anteil von 4.998 Stehplätzen. Die übrigen Sitzplätze befinden sich alle auf der Haupttribüne, welche wohl aber eher komplett befüllt ist, da man erstmal Staubwischen muss bevor man seinen Platz einnehmen kann. Auf der einen Seite hinter dem Tor befindet sich ein Stehwall, welcher wohl nur noch in den seltendsten Fällen genutzt wird. Auf der Gegenüberliegenden Seite befindet sich der Ausgang der Kabinen und nebenan ebenfalls ein kleinerer Steinwall, welcher aber ebenfalls eher unbenutzt aussah. Die Gegengerade bietet Platz für die einheimischen Supporter, welche an diesen Tag mit einer geschätzten Anzahl von ca. 150-200 Personen vertreten waren.

Dem Warmlaufen beider Mannschaften war eindeutig zu entnehmen, inwieweit hier die Kräfteverhältnisse aufgeteilt waren. Während die Spieler aus Lüttich eher auf dem Platz rumstanden und sich als abgeschlagener Tabellenletzter wohl schon mit dem Abstieg abfanden, machten die Gäste aus Boussu einen professionelleren Eindruck. Als drittletzter mit Anschluss an die Nichtabstiegsplätze waren drei Punkte in Lüttich auch Pflicht. Der Spielverlauf gestaltete sich also erwartungsgemäß. Lüttich war klar unterlegen und an diesem Tag mit einem 2:5 noch sehr gut bedient.

Als absolut Ehrenhaft muss man allerdings die Unterstützung der heimischen Supporter auf der Gegengeraden titulieren. Diese liesen sich zu keiner Zeit ihre Laune durch die zweitligauntaugliche Einstellung und Qualität ihrer Mannschaft verderben und machten über die gesamten 90 Minuten Stimmung. Da aus Boussu keine mitgereisten Zuschauer anwesend waren und im weiteren Rund generell nicht allzu viel los war, bekam man von den Gesängen der einheimischen Fans auch alles mit.

Direkt im Anschluss ging es dann ohne  Verzögerung weiter nach Genk, wo am Abend das letzte Spiel unseres Ausfluges statt fand.

Alemannia Aachen (0) - Fortuna Düsseldorf (0)

Rasenplatz Halfenstadion (Möbel Adam Arena) (250), A-Junioren Bundesliga, Staffel West; 25.04.2010
Pünktlich um kurz vor elf trafen wir dann in Aachen am Rasenplatz des SV Eilendorf ein. Die sog. Möbel Adam Arena ist Austragungsort der A-Junioren Bundesligaspiele von Alemannia Aachen. Ursprünglich ist allerdings der SV Eilendorf auf dieser Anlage beheimatet, der im aktiven Bereich 4 Mannschaften stellt, wobei die erste Mannschaft in der gleichen Bezirksliga wie der TuS Rheinland Dremmen spielt, wo wir bereits am Tag zuvor zu Besuch waren.

Die "Möbel Adam Arena" bietet eine dreistufige Steintribüne an der Gegengerade und eine kleine Sandtribüne auf der Gegenseite. Da im Rahmen dieses Derbys nur 250 Zuschauer zugegen waren, kann man davon ausgehen, dass die Kapazitäten absolut ausreichend sind.

Zu Gast an diesem Sonntag Morgen war die Fortuna aus Düsseldorf, welche aufgrund der tabellarischen Situation eher entspannt in die Partie gehen konnte. Als Vorletzter der Bundesliga West, lag der Druck deutlich auf Seiten der Alemannia aus Aachen. Dem Spielverlauf war dies leider zu keiner Zeit zu entnehmen. Es entwickelte sich ein absolut langweiliger Sommerkick, in welchen Torchancen und Spiellaune die meiste Zeit Mangelware waren. Fortuna Düsseldorf hatte in den ersten Minuten zwei hundertprozentige Chancen, scheiterte aber beide male am überaus wachen und starken Keeper der Alemannia. So kam es wie es kommen musste und das Spiel endete mit einem traurigen und zu keinerzeit hochklassigen 0:0.

Nach Apfiff ging es dann direkt zurück nach Belgien, genauer genommen nach Lüttich, wo eine Spiel der zweiten belgischen Liga auf uns wartete.