27.02.2010

Birmingham City FC (1) - Wigan Athletic FC (0)

St. Andrew`s Stadium (25921); F.A. Barclaycard Premiership; 27.02.2010


Nach unserer durchweg positiven Erfahrung kehrte am Folgetag in Birmingham ein Stück weit Ernüchterung ein. Samstag mittags besuchten wir das Spiel zwischen dem Birmingham City FC und Wigan Athletic. Das St. Andrew`s Stadium wurde ursprünglich 1905 erbaut und 1906 eröffnet, musste aber nach dem zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut werden. 1994 wurde das Stadion rundum erneuert. Nach ursprünglich über 70.000 Plätzen bietet das St. Andrew`s mittlerweile Platz für 30.009 Zuschauer. An diesem Tag waren insgesamt 25.921Personen zu Gast, wobei die Zahl der Fans aus Wigan mit ca. 150 Zuschauern recht überschaubar war.

Das Spiel war im Vergleich zu der um zwei Ligen niedrigeren Partie vom Vorabend absolut katastrophal. Über 90 Minuten kam nur ein Kopfball an die Latte durch Birmingham zu Stande, ansonsten muss man sich beim Referee bedanken, dass er kurz vor der Halbzeit einen für englische Verhältnisse eher zweifelhaften Elfmeter für Birmingham hin pfiff und man sich so nicht mit einer Nullnummer zufrieden geben musste. Mc Fadden nahm das Geschenk dankend an (45. +2).

Das St. Andrew´s Stadium ist allerdings recht gut gelungen, wobei von der ursprünglich typisch englischen Bauweise nichts mehr zu sehen ist. Gegenüber einer etwas niedrigeren Haupttribüne befindet sich eine große Gegentribüne die mit den anderen beiden Hintertortribünen verbunden ist. Eine Hintertribüne, auf welcher auch die Gästefans anzutreffen waren, bietet auch einen Oberrang, die heimische "Kop" bietet nur einen großen Rang.

Die Stimmung im Stadion passte absolut zum Spiel. Die meisten heimischen Zuschauer nahmen den müden Kick eher regungslos zur Kenntnis. Die Crowd aus Wigan war eher damit beschäftigt sich nach und nach von der Security abführen zu lassen, als sich für das Spiel zu interessieren. Man kann es ihnen aber auch absolut nicht verübeln.

Trotzdem muss man sagen, dass das Stadion in Birmingham einen Besuch wert ist, allerdings beim nächsten Mal zum Derby gegen Aston Villa!

26.02.2010

Southend United FC (1) - Charlton Athletic FC (2)

Roots Hall Stadium (9724); Coca-Cola League 1; 26.02.2010


Im Rahmen eines kleinen Abstechers auf die Insel besuchten wir am freitag Abend ein Spiel in der "Coca Cola League One", der dritten Spielklasse in England. Zu Gast waren wir in Southend on Sea, im Stadtteil Prittlewest, wo der Southend United FC beheimatet ist. Die sog. "Shrimpers" oder "Blues" tragen ihre Spiele in der Roots Hall aus. Die Spielstätte, in welcher die Shrimpers seit 1955 ihre Spiele austragen, fasst insgesamt 12.392 Zuschauer. Allerdings wird zur Zeit eine Multifunktionsarena gebaut, die noch bis Ende diesen Jahres umgebaut werden soll. Das "Fossets Farm Stadium" wird dann eine Kapazität von ca. 22.000 Plätze bieten.

Southend on Sea liegt circa 70 km entfernt von London an der Südküste Englands. Von Stansted fährt man ungefähr eine Stunde auf der Autobahn. Das Stadion liegt mitten in einem Wohngebiet, trotzdem befindet sich direkt vor der Haupttribüne ein kostenfreier Parkplatz der ausreichend Plätze bereithält. Wir waren etwa eine halbe Stunde vor Anpfiff vor Ort und hatten keine Probleme unseren Mietwagen unterzubringen.

Die traditionsreiche Roots Hall beinhaltet alles was ältere englische Fußballstadien auszeichnet. Hinter dem einen Tor befindet sich eine Tribüne mit Doppelrang. Der obere Rang ist so integriert, dass man direkt über der Linie sitzt. Die weiteren Tribünen haben alle nur einen Rang, wobei die zweite Tribüne hinter dem entgegen liegenden Tor den Gästebereich darstellt.
Zu Gast beim Derby in Southend waren an diesem Tag die Londoner von Charlton Athletic. Das Spiel bot alles was man sich von einem unterklassigen Spiel in England erhofft. Schnellen abwechslungsreichen Fußball, also viel Tempo, kick and rush, und jede Menge Zweikämpfe. Leider pfiff der Schiri, aus unserer Sicht, etwas zu kleinlich, sonst hätte es wohl noch mehr Spaß gemacht. Southend ging in der 31. Minute durch Paterson in Führung. Diese war nicht unverdient, da die Shrimpers aggressiver ins Spiel fanden und sich die ein oder andere Chance erarbeiten konnten. Die favorisierten Gäste fanden erst nach dem Gegentor zu ihrem Spiel und wurden mit zunehmender Spieldauer immer stärker. So kam es wie es kommen musste und Charlton glich in der 73. Minute durch Sodje aus. Aufgrund der kämpferischen Leistung von Southend wäre ein Unentschieden auch verdient gewesen, allerdings nutze Reid in der Nachspielzeit eine Unachtsamkeit in der Abwehrriege von Southend und entschied glücklich das Spiel für sich. Southend steckte somit weiter im Abstiegskampf und Charlton hielt den Anschluss an die Aufstiegsränge.

Die Stimmung in Southend ist absolut eine Reise wert. Der Gästeblock hinter dem Tor war restlos voll und die Zuschauer aus Southend standen 90 Minuten lautstark hinter ihrem Team. Die Stimmung ist insbesondere deshalb so besonders, weil im Vergleich zu den meisten deutschen Stadien jeder noch so kleine Zuschauer seinen Teil zum Support beiträgt. Sofern sich die Stimmung auf jedes Liga-Spiel von Southend United übertragen lässt, sollte man auf jeden Fall mal einen Besuch wagen.

07.02.2010

FC Heidenheim (1) - SV Sandhausen (0)

Gagfah-Arena (4125); 3. Liga; 06.02.2010


Das Spiel zwischen dem 4. und 7. der dritten Liga, war Anlass unseres Besuch in der Gagfah-Arena in Heidenheim. Der Aufsteiger spielt in seiner ersten im umgebauten ehemaligen Albstadion. Die Arena fasst insgesamt 8000 Zuschauer und bietet neben einer Haupttribüne mit Sitzplätzen zwei Hintertortribünen mit Stehplätzen. Neben der Haupttribüne kann man ebenfalls Stehplatzkarten erwerben, man steht dann wie auf einem Sportplatz direkt am Platz. Der Bau einer Gegentribüne, in welcher dann eine Geschäftsstelle und VIP-Bereiche eingerichted werden sollen, hat bereits begonnen und soll bis Frühjahr/Sommer 2010 abgeschlossen werden und soll final eine Gesamtkapazität von 10.000 Plätzen bieten.

Die Elf aus Heidenheim um Trainer Schmidt spielt als Aufsteiger eine überraschend starke Rolle in der Liga und konnte an diesem Tag - auch aufgrund diverser wetterbedingter Spielausfälle der Konkurrenten - bis auf den Relegationsplatz zur zweiten Bundesliga klettern.


Hierfür reichte eine eher dürftige Leistung gegen die Gäste aus Sandhausen. Schütze des entscheidenden Tores war Mayer in der 15. Minute. Nach öffnendem Pass lief er alleine auf Gästekeeper Kirschbaum zu und lies diesem keine Abwehrchance. Die Gäste belagerten in der zweiten Halbzeit die Hälfte der Heidenheimer, mussten sich lediglich vorwerfen lassen, dass ihnen die kreativen Mittel fehlten um das Abwehrbollwerk des FCH zu knacken.