07.01.2010

AC Milan 1899 (5) - Genoa CFC 1893 (2)

Stadio Guiseppe Meazza (San Siro, (43700)); Serie A; 06.01.2010

Nach knapp eineinhalb Stunden Fahrt von Verona nach Mailand, kamen wir beim sogenannten San Siro an. Da das Spiel um 20.45 Uhr stattfand, konnte man den Tempel schon mehrere Kilometer vorher begutachten, da das Stadion in der Dunkelheit leuchtend über alle anderen Gebäude herausragte. Wie in Verona gab es auch hier kaum Probleme eine Karte zu bekommen, allerdings sorgte die im Vergleich zu Verona eher vorhandene sprachliche Barriere dafür, dass die ausländischen Fans mit eher abgelegenen Plätzen vertröstet werden. Das ist jedoch kein Problem, da man für 16 Euro bei nicht mal halb vollem Stadion, sich seine Plätze auf dem Oberrang aussuchen kann.


Auf dem Parkplatz angekommen, bekommt man die volle kommerzielle Klatsche und läuft erstmal in eine Traube afrikanischer Plagiat-Verticker, die jedem ankommenden Besucher versuchen leuchtende Teufelshörner oder irgendwelche Mützen und Schaals anzudrehen. Nachdem man diese abgewimmelt hat, läuft man durch einen Festivaltypischen "Basar", auf dem nicht nur Essen, sondern in erster Linie weitere Plagiate verkauft werden. Ausgestattet mit Tickets gingen wir noch schnell auf ein Heineken in die Stadionkneipe Baretto.




Da man die oberen Ränge des Stadions nur über die Türme betreten kann, waren wir erstmal ziemlich platt als wir oben ankamen. Der erste Eindruck des San Siro überwiegt aber jegliches Plättegefühl. Das Stadion wurde 1925/26 im Mailänder Stadtteil San Siro erbaut und Mitte der 1950er Jahre erweitert. 1979 wurde das Stadion in Gedenken an den kurz zuvor verstorbenen Mailänder Fußball-Spieler Guiseppe Meazza umbenannt. Für die WM 1990 wurde das Stadion um den dritten Oberrang erweitert - der bis auf die Gegengerade das gesamte Stadion umschließt - und bietet mittlerweile Platz für 81.389 Zuschauer.





Das erste Spiel nach der Rückkehr von David Beckham entschädigte uns für das Spiel am Morgen in Verona. Nach überraschender Führung für Genua sorgte Milan in Personen von Ronaldinho (32), Thiago Silva (38), Marco Boriello (48+60) und Klaas-Jan Huntelaar (74) für klare Verhältnisse. Genuas Tor zum 5:2 war da nur noch Ergebniskosmetik. Ronaldinho hätte das Resultat in die Höhe schrauben können, scheiterte allerdings beim ersten von insgesamt drei Strafstößen.



Durch die "freie Platzwahl" konnten wir uns Sitze in Nähe der "Curva Sud" sichern und hatten einen hervorragenden Überblick auf die Ultras der Rossonieri. Die Stimmung war bisweilen sehr gut und lautstark. Es einzelne Einsätze von Knallkörpern und Bengalos sorgten für eine angeheizte Atmosphäre (Der Hall im Stadion trägt natürlich dazu bei). Aus Genua durften keine Anhänger ins Stadion. Hintergrund ist, dass vor zwölf Jahren ein Milan-Ultra den Genua-Fan Vincenzo Spagnolo in der Heimstätte des Clubs aus Genua erstochen hatte. Seitdem gibt es für die jeweiligen Fanlager bei Auswärtspielen beider Teams sperren aus Sicherheitsgründen.

Die 8,5-stündige Fahrt zurück nach Deutschland über die verschneiten Alpen konnte die gesamelten Eindrücke kaum zerstören. Insbesondere die Anfahrt über den Gardasee ist absolut empfehlenswert.

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