07.01.2010

AS Chievo Verona (0) - Internationale FC Milano (1)

Stadio Marc´Antonio Bentegodi (25400); Serie A; 06.01.2010

Grund unseres eintägigen Ausflugs nach Italien waren zwei Spiele der Serie A. Das erste Spiel fand um 12.30 Uhr in Verona statt, wo Chievo Verona auf Inter Mailand traf. So fuhren wir mitten in der Nacht los, was sich als sehr angenehm herausstellte, da kaum Verkehr war und wir somit nach knapp 4 Stunden am Gardasee ankamen. Die Route nach Verona mit kleinem Abstecher am besagten Gardasee kann man nur weiterempfehlen, da dort gerade in der Nebensaison tote Hose herrscht und man stressfrei das tolle Panorama genießen kann. Noch schnell nen Espresso für 90 Cent und schon kommt man am Fuße des Sees in Verona raus.

Am Stadion Marc´Antonio Bentegodi angekommen gab es keinerlei Probleme einen Parklatz zu finden, was aber wohl daran lag, dass wir knapp zwei Stunden vor Spielbeginn am Stadion ankamen. Karten gibt es an einem Container, wo man gegen Vorzeigen des Personalausweises Zugriff auf alle Kategorien hat. Allerdings werden die Tickets für den unteren Steinrang wohl nur im absoluten Notfall angeboten, da es laut Verkäufer nur noch knapp 3000 Karten zu verkaufen gab, das Stadion allerdings nicht mal ansatzweise ausverkauft war. Ein Teil des Kontingents fiel auch den Sicherheitsabständen an beiden Seiten des Inter-Blocks zum Opfer.


Nachdem wir uns die Tickets gesichert hatten waren wir relativ früh im Stadion und konnten uns in Ruhe einen Überblick verschaffen. Das Stadion wurde 1963 eröffnet und bietet Platz für 42.160 Zuschauer. Die 38.971 Sitzplätze befinden sich auf einem kleinen Zwischenrang und dem großen Oberrang. Im Rahmen der WM 1990 war das Bentegodi Austragungsstätte für alle Vorrundenspiele der belgischen Nationalmannschaft und des Achtelfinales zwischen Uruguay und Italien.



Nach der Fussball-Weltmeisterschaft wurde allerdings nichts mehr verändert, insofern passt das Ambiente in die gegenwärtige Diskussion über die heruntergekommenen Stadien in Italien. Auch die Kritik der Spieler an den Platzverhältnissen kann man absolut nachvollziehen. Das Mauerwerk macht einen stark baufälligen Eindruck. Interessant sind allerdings die Werbetafeln und Beschriftungen der WM, die seit 1990 das Äußere des Stadions schmücken.






Das Spiel erfüllte jegliches Klischee des italienischen Fussballs. Nach früher Führung durch Balotelli tat Inter nicht mehr als nötig und hatte in Folge über die komplette Spielzeit keine nennenswerte Chance mehr. Chievo fehlten einfach die Mittel um gegen die kompakte Abwehr um Lucio anzukommen. In seinem letzten Spiel für Inter glänzte Patrick Viera als zuverlässiger Abräumer und verlor nach unseren Beobachtungen keinen einzigen Zweikampf über die kompletten 90 Minuten. Bedanken kann man sich lediglich bei den Spielern, die durch stetig wiederkehrende Schauspieleinlagen dafür sorgten, dass die einzigen Personen die wirklich schwitzen mussten an diesem Tag, die Sanitäter und Betreuer beider Mannschaften waren und wir so immer was zu lachen hatten. Neun gelbe Karten sind Ausdruck genug dafür, dass der Schiedsrichter seinen Teil dazu beitrug und auf jegliche Kleinigkeit einging. So gewann Inter ohne auch nur eine Minute zu überzeugen trotzdem nicht unverdient mit 0:1.


Die Stimmung war ziemlich einseitig, da die Popularität der Neroazzurro dazu beitrug, dass das Stadion fest in blauer Hand war. Eine eher kleinere Gruppierung der Ultras aus Verona konnte gegen die lautstarke Front aus Mailand kaum ankommen. Die Supporter von Inter machten durch sich wiederholende kurze Sprechchöre auf sich aufmerksam, allerdings nicht unbedingt durch Abwechslungsreichtum.

Nach Spielende ging es dann weiter Richtung Mailand, wo am Abend unser zweites Spiel zwischen dem gastgebenden AC und dem Genoa CFC 1893 stattfand.

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