27.04.2010

Royal Football Club De Liege (2) - Royal Boussu Dour Borinage (5)

Stade du Pairay, Seraing (Liege) (ca. 800 n. off.); Exqi League; 25.04.2010

Der Royal Football Club de Liége trägt seine Heimspiele im Stade du Pairay im Bezirk Seraing aus. Der Verein wurde unter dem Namen FC Lüttich 1892 gegründet und wurde 1896 erster belgischer Meister. Nachdem man 1952 und 1953 zwei weitere Meisterschaften folgen und in den 1980er Jahren sogar mehrmals international vertreten war, kam man Anfang der 90er in erhebliche Zahlungsschwierigkeiten. Die Folge war zum einen der Abriss des Stadions und der Abstieg in die dritte Liga. So pendelt der Verein seither zwischen der zweiten und vierten Liga und glänzt eher durch Tradition als durch aktuelle Erfolge. Am ehesten wurde der Royal Football Club de Liége durch das sogenannte "Bosman-Urteil" bekannt, welches aufgrund der Verkaufsverweigerung von Jean-Marc Bosman nach Ende seines Vertrages 1995 gefällt wurde. Der europäische Gerichtshof hat damals entschieden, dass Spieler innerhalb der europäischen Union nach Ablauf ihres Vertrages ablösefrei wechseln dürfen.

Wie bereits erläutert, trägt der RFC Lüttich seine Heimspiele im Stade du Pairay im Stadtteil Seraing aus. Das ursprüngliche Stade Velodrome de Rocourt wurde 1990 abgerissen und musste einem Kino weichen. Zwischenzeitlich spielte man dann im Stade de la rue Gilles Magnée, welches aber zum einen nur knapp 2.500 Plätze bot, und durch eine sich zwischen dem Spielfeld und den Zuschauern befindliche Tartanbahn auch eher unakzeptiert war.

Das Stade du Pairay bietet Platz für 6.820 Plätze, mit einem Anteil von 4.998 Stehplätzen. Die übrigen Sitzplätze befinden sich alle auf der Haupttribüne, welche wohl aber eher komplett befüllt ist, da man erstmal Staubwischen muss bevor man seinen Platz einnehmen kann. Auf der einen Seite hinter dem Tor befindet sich ein Stehwall, welcher wohl nur noch in den seltendsten Fällen genutzt wird. Auf der Gegenüberliegenden Seite befindet sich der Ausgang der Kabinen und nebenan ebenfalls ein kleinerer Steinwall, welcher aber ebenfalls eher unbenutzt aussah. Die Gegengerade bietet Platz für die einheimischen Supporter, welche an diesen Tag mit einer geschätzten Anzahl von ca. 150-200 Personen vertreten waren.

Dem Warmlaufen beider Mannschaften war eindeutig zu entnehmen, inwieweit hier die Kräfteverhältnisse aufgeteilt waren. Während die Spieler aus Lüttich eher auf dem Platz rumstanden und sich als abgeschlagener Tabellenletzter wohl schon mit dem Abstieg abfanden, machten die Gäste aus Boussu einen professionelleren Eindruck. Als drittletzter mit Anschluss an die Nichtabstiegsplätze waren drei Punkte in Lüttich auch Pflicht. Der Spielverlauf gestaltete sich also erwartungsgemäß. Lüttich war klar unterlegen und an diesem Tag mit einem 2:5 noch sehr gut bedient.

Als absolut Ehrenhaft muss man allerdings die Unterstützung der heimischen Supporter auf der Gegengeraden titulieren. Diese liesen sich zu keiner Zeit ihre Laune durch die zweitligauntaugliche Einstellung und Qualität ihrer Mannschaft verderben und machten über die gesamten 90 Minuten Stimmung. Da aus Boussu keine mitgereisten Zuschauer anwesend waren und im weiteren Rund generell nicht allzu viel los war, bekam man von den Gesängen der einheimischen Fans auch alles mit.

Direkt im Anschluss ging es dann ohne  Verzögerung weiter nach Genk, wo am Abend das letzte Spiel unseres Ausfluges statt fand.

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